Die Bilder kennen wir aus den Nachrichten, die Folgen aus dem Verkehrsfunk: Vollsperrung. Unfall. Schwerverletzte. Tote. Wer hinter einer Unfallstelle auf der Autobahn im Stau steht, ärgert sich über den Zeitverlust. Was es für die Betroffenen bedeutet? … – Was das mit Schnarchen zu tun hat? Nun. Ein Drittel aller tödlichen Unfälle auf Autobahnen werden auf Sekundenschlaf zurückgeführt. Eine bittere Wahrheit für alle, die ahnen, dass sie Atemaussetzer im Schlaf haben.
Schlafapnoe gilt noch vor unregelmäßiger Schichtarbeit, Drogen- und Alkoholkonsum als wichtigste Ursache für Sekundenschlaf. Doch was verbirgt sich hinter der Krankheit, die häufig auch als "Obstruktive Schlafapnoe" oder OSA bezeichnet wird?
Unter Schlafapnoe versteht man häufige Atemaussetzer im Schlaf. Die Atemaussetzer führen zur Sauerstoff-Entsättigung des Bluts, und diese Entsättigung löst beim Schlafenden eine Weckreaktion aus – eigentlich ein Schutzmechanismus des Körpers gegen das Ersticken. Das Problem: die Weckreaktion verhindert den erholsamen Verlauf des Schlafs und vor allem die Tiefschlafphasen.
Menschen mit Schlafapnoe ringen nachts regelrecht um Luft, aber sie wissen davon meist am nächsten Morgen nichts mehr. Das Ausmaß des Nicht-Wissens ist erschreckend: Mehr als 80% der Betroffenen wissen nicht, dass sie Schlafapnoe haben.
Die gesundheitlichen Folgen sind vielfältig. Eine Folge jedoch ist, dass Menschen mit unbehandelter Schlafapnoe im Vergleich zu Gesunden ein doppelt so hohes Unfallrisiko haben – wobei vor allem das Risiko für schwere und tödliche Unfälle steigt.
So werden ein Viertel aller tödlichen Unfälle auf Sekundenschlaf am Steuer zurückgeführt, auf Autobahnen sogar ein Drittel. Die Erhöhung des Unfallrisikos geht auf zweierlei zurück: zum einen die Verlängerung der Reaktionszeit, zum anderen den gefürchteten Sekundenschlaf.
Neben dem Sekundenschlaf resultiert das höhere Unfallrisiko also vor allem aus der verlängerten Reaktionszeit. Wie die Stiftung Warentest berichtet, verlängern sich in Fahrtests die Bremswege deutlich, wenn Schlafapnoe-Patienten am Steuer waren.
Menschen, die unter Schlafapnoe leiden und deshalb erhöhte Tagesschläfrigkeit haben, sind im Straßenverkehr doppelt so stark gefährdet wie Menschen mit gesundem Schlaf. Das haben französische Forscher auf einer Teststrecke bei Grenoble herausgefunden.
Das Ergebnis ihrer Untersuchung:
Die unterdiagnostizierte Schlafapnoe wirkt sich bei Berufskraftfahrern – zum Beispiel von LKW, Bus, PKW und auch Zügen - natürlich besonders folgenschwer aus. Diese Fahrer sitzen täglich mehrere Stunden konzentriert am Steuer.
Hinzu kommt: Taxi-, LKW- und Busfahrer haben – auch aufgrund der sitzenden Tätigkeit – besonders häufig Übergewicht. Damit kommt auch die obstruktive Schlafapnoe (OSA) bei ihnen häufiger vor als in der sonstigen Bevölkerung. Ein Screening auf Schlafapnoe gibt es dennoch nicht - bis jetzt ggf. weil die breite Möglichkeit zu screenen fehlt.
Die medizinische App Snorefox ist eine Möglichkeit, sich selbst auf Schlafapnoe zu screenen. Snorefox beantwortet die Frage "Ist mein Schnarchen gefährlich?" - und zeigt mit einer Ampelsystematik an, ob gefährliche Atemaussetzer im Schlaf bestehen.
Das Ergebnis wird dabei direkt in der App angezeigt und an keine andere Stelle übermittelt. Somit bietet Snorefox die Möglichkeit, erst einmal für sich selbst eine Einschätzung zu erhalten.
Alles, was Betroffene hierfür brauchen, ist ein halbwegs aktuelles Smartphone und die Möglichkeit, einige Nächte allein zu schlafen. Denn für den Einsatz des Snorefox dürfen keine zwei Menschen in einem Raum schlafen – und auch Haustiere (schnurrende Katzen und schnuffelnde Hunde) müssen raus aus dem Schlafzimmer.