Schlafapnoe A-Z

AHI (Apnoe-Hypopnoe-Index)

Der Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) spielt eine zentrale Rolle bei der Diagnose und der Feststellung des Schweregrads einer Schlafapnoe. Der AHI gibt die Anzahl der Apnoen und Hypopnoen pro Stunde Schlaf an. Apnoen sind Atemaussetzer von mindestens 10 Sekunden, während Hypopnoen teilweise Blockierungen der Atemwege sind, die zu einer Reduktion der Atmung führen. Ein hoher AHI von über 30 deutet auf eine schwerere Form von Schlafapnoe hin, während niedrigere Werte auf eine mittelgradige (AHI 15-30), oder leichte Schlafapnoe (AHI 5-15) hindeuten. Bei einem AHI unter 5 liegt keine Schlafapnoe vor.

APAP (Automatic Positive Airway Pressure)

Automatic Positive Airway Pressure (APAP) ist eine Behandlungsmethode für Schlafapnoe. Im Gegensatz zum CPAP-Gerät, das einen konstanten Luftdruck liefert, passt sich der vom APAP-Gerät bereitgestellte Luftdruck während der Nacht automatisch an die individuellen Atemmuster an. Das bedeutet, dass das Gerät den Druck nur dann erhöht, wenn es nötig ist.

Apnoe

Eine Apnoe ist ein Atemstillstand während des Schlafs für mindestens 10 Sekunden. Dies kann durch verschiedene Ursachen wie eine Blockierung der Atemwege (obstruktive Apnoe) oder eine Beeinträchtigung der Atemmuskulatur (zentrale Apnoe) verursacht werden. Während einer Apnoe sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut, der Körper schlägt Alarm, um die Atmung wiederherzustellen, was oftmals eine kurze, aber unbemerkte Weckreaktion auslöst.

Arousal

Als Arousal bezeichnet man die Aktivierung des Gehirns aus dem Schlaf oder einem entspannten Zustand. Im Kontext von Schlafmedizin bezeichnet Arousal eine kurze Weckreaktion, die häufig infolge des Sauerstoffmangels auftritt. Arousals sind zwar wichtig für die Reaktivierung der Atmung, können aber den Schlaf fragmentieren und dazu führen, dass er seine erholsame Wirkung verliert.

BiPAP (Bilevel Positive Airway Pressure)

Bilevel Positive Airway Pressure (BiPAP oder BPAP) ist eine Behandlungsmethode für Schlafapnoe. Im Gegensatz zu CPAP-Geräten, die einen konstanten Luftdruck liefern, bietet BiPAP zwei verschiedene Druckstufen: einen höheren Druck beim Einatmen und einen niedrigeren Druck beim Ausatmen. Diese unterschiedlichen Druckstufen erleichtern manchen Menschen das vollständige Ausatmen und unterstützen zusätzlich während der Einatmung, was insbesondere bei Menschen mit bestimmten Erkrankungen von Vorteil sein kann.

Cheyne-Stokes-Atmung (CSA)

Die Cheyne-Stokes-Atmung ist eine periodische Atmung, bei der der Atem während des Schlafs wiederholt in einem zyklischen Muster zunimmt und abnimmt. Die Atmung wird flacher und flacher, oft bis zum vollständigen Atemstillstand (Apnoe), dann wird sie allmählich wieder tiefer und erreicht einen Höhepunkt bei äußerst angestrengten Atemzügen, bevor sie wieder abnimmt. Dieses Muster wiederholt sich mehrere Male während des Schlafs. Die Cheyne-Stokes-Atmung tritt häufig bei Menschen auf, die unter einer Herzinsuffizienz leiden, nach einem Schlaganfall oder bei anderen neurologischen Erkrankungen.

CPAP (Continuous Positive Airway Pressure)

Continuous Positive Airway Pressure (CPAP) ist die am häufigsten verwendete Behandlungsmethode bei Schlafapnoe. Bei dieser Therapie wird während des Schlafs über eine Maske kontinuierlich ein leichter Überdruck in die Atemwege geleitet. Dieser Überdruck verhindert das Kollabieren der Atemwege, erleichtert somit die Atmung im Schlaf und reduziert Atemaussetzer. Die Anpassung der CPAP-Therapie erfolgt individuell, um den optimalen Druck zu ermitteln. Die meisten CPAP-Geräte sind klein, leise und tragbar, was die Anwendung im täglichen Leben erleichtert.

Epworth-Schläfrigkeitsskala (ESS)

Die Epworth-Schläfrigkeitsskala (ESS) ist ein Fragebogen, der verwendet wird, um die Tagesschläfrigkeit zu bewerten. Er besteht aus acht Fragen, in denen die Wahrscheinlichkeit, in verschiedenen alltäglichen Situationen einzuschlafen, auf einer Skala von 0 bis 3 bewertet wird. Die Gesamtpunktzahl reicht von 0 bis 24, wobei höhere Werte auf eine größere Tagesschläfrigkeit hinweisen. Die ESS wird häufig im Rahmen der Diagnose und der Überwachung von Schlafstörungen wie der Schlafapnoe verwendet.

Gemischte Schlafapnoe

Die gemischte Schlafapnoe ist eine Schlafstörung, die sowohl Merkmale der obstruktiven als auch der zentralen Schlafapnoe aufweist. Dies bedeutet, dass während des Schlafs Atempausen auftreten können, die durch eine Blockade der Atemwege oder auch durch einen Mangel an Atemantrieb im Gehirn verursacht werden können.

Hypopnoe

Hypopnoe bezeichnet eine teilweise Blockierung der Atemwege während des Schlafs, die zu einer reduzierten oder flachen Atmung führt. Im Gegensatz zur Apnoe, bei der die Atmung vollständig aussetzt, ist die Atmung bei einer Hypopnoe zwar beeinträchtigt, aber nicht vollständig unterbrochen. Dennoch können auch Hypopnoen zu einer verringerten Sauerstoffversorgung des Körpers führen.

Hypoxie

Hypoxie ist ein Zustand, bei dem die Sauerstoffversorgung im Körper unter einen normalen Wert fällt. Dies kann dazu führen, dass Gewebe und Organe nicht ausreichend versorgt werden, was verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen kann. Bei einer Schlafapnoe lösen Apnoen und manchmal auch Hyponoen eine Hypoxie aus.

Laserassistierte Uvulopalatoplastik (LAUP)

Die laserassistierte Uvulopalatoplastik (LAUP) ist ein minimalinvasives chirurgisches Verfahren zur Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe. Bei diesem Eingriff wird ein Laser verwendet, um überschüssiges Gewebe am weichen Gaumen und am Zäpfchen zu entfernen. Dadurch wird der Durchmesser der Atemwege vergrößert und die Luftzufuhr während des Schlafs verbessert. LAUP wird oft ambulant durchgeführt und erfordert normalerweise keine Vollnarkose.

Obstruktion

Eine Obstruktion tritt auf, wenn die Atemwege ganz oder teilweise kollabieren oder verengt werden, wodurch der Luftstrom während des Atmens eingeschränkt ist. Dies kann durch verschiedene Faktoren wie das Erschlaffen der Rachenmuskulatur, verengte Atemwege, z.B. aufgrund von Übergewicht, eine zurückfallende Zunge oder anatomische Besonderheiten wie große Mandeln oder ein großes Zäpfchen verursacht werden.

Obstruktive Schlafapnoe (OSA)

Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist eine häufige Schlafstörung, bei der während des Schlafs wiederholt Atempausen (Apnoen) oder verminderte Atemzüge (Hypopnoen) auftreten. Diese werden durch eine vorübergehende Blockierung oder Verengung der Atemwege verursacht und führen zu einem reduzierten Sauerstoffgehalt im Blut. Um nicht zu ersticken, schlägt der Körper Alarm, was die Atmung re-aktiviert. Dabei werden aber oftmals kurze, aber unbemerkte Weckreaktionen ausgelöst, die den erholsamen Schlaf unterbrechen. Unbehandelt kann eine OSA zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

Polygraphie (PG)

Die Polygraphie (PG) ist ein diagnostisches Verfahren zur Erkennung von Schlafstörungen wie der Schlafapnoe. Bei der Polygraphie werden verschiedene Parameter wie Atemfluss, Sauerstoffsättigung des Blutes, Herzfrequenz, Schnarchgeräusche, Atembewegungen von Brustkorb und Bauch und die Körperlage aufgezeichnet. Dieses Verfahren wird normalerweise zu Hause durchgeführt und verwendet ein tragbares Gerät, das einfach am Körper angebracht werden kann. Die Polygraphie ist eine weniger umfangreiche und kostengünstigere Alternative zur Polysomnographie (PSG), die eine umfassendere Überwachung des Schlafs in einem Schlaflabor beinhaltet.

Polysomnographie (PSG)

Die Polysomnographie (PSG) ist ein diagnostisches Verfahren, mit dem verschiedene physiologische Parameter während des Schlafs überwacht werden. Sie ermöglicht eine detaillierte Beurteilung des Schlafverhaltens und eignet sich für die Diagnose von Schlafstörungen, unter anderem der Schlafapnoe. Die Polysomnographie wird in speziell ausgestatteten Schlaflaboren durchgeführt. Während der Polysomnographie werden verschiedene Körperfunktionen wie Gehirnaktivität, Herzfrequenz, Muskelaktivität, Augenbewegungen, Atemfluss, Atembewegungen von Brustkorb und Bauch und die Sauerstoffsättigung im Blut kontinuierlich überwacht und aufgezeichnet. Die Ergebnisse werden von einem Schlafmediziner ausgewertet und helfen bei der Diagnosestellung und der Therapieanpassung.

Respiratorisches Ereignis

Ein respiratorisches Ereignis bezieht sich auf eine Abweichung vom normalen Atemmuster während des Schlafs. Dies kann Apnoen, Hypopnoen oder andere respiratorische Störungen umfassen. Respiratorische Ereignisse können dazu führen, dass die Sauerstoffversorgung des Körpers beeinträchtigt wird und der Schlaf gestört wird. Respiratorische Ereignisse sind wichtig bei der Diagnose von Schlafstörungen wie Schlafapnoe und werden durch Überwachung der Atemmuster während des Schlafs erfasst.

Schlafapnoe

Schlafapnoe ist eine Schlafstörung, die durch wiederkehrende Atemaussetzer während des Schlafs gekennzeichnet ist. Es gibt verschiedene Arten von Schlafapnoe, wobei die häufigste Form die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist, bei der die Atemwege während des Schlafs teilweise oder vollständig blockieren. Schlafapnoe kann zu Symptomen wie Tagesmüdigkeit, Konzentrationsproblemen und verminderter Lebensqualität führen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um das Risiko für schwerwiegende Gesundheitsprobleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall zu reduzieren.

Schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS)

Schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS), auch Sleep Disordered Breathing (SDB) ist der Überbegriff für die verschiedenen möglichen Formen von Atmungsstörung, die während des Schlafs auftreten können. Dazu zählt vor allem die obstruktive Schlafapnoe (OSA), die den Großteil der SBAS ausmacht. Schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS) zeichnen sich durch abnormale Atemmuster oder Atempausen sowie unzureichende Beatmung während des Schlafes aus. Dies führt häufig zu Schlaffragmentierung, Tagesmüdigkeit und verminderter Lebensqualität.

Schnarchen

Schnarchen ist ein häufiges Phänomen, bei dem während des Schlafs beim Einatmen Geräusche entstehen, die durch Vibrationen der Weichteile im Rachenraum verursacht werden. Schnarchen kann durch verschiedene Faktoren wie erschlaffte Muskulatur im Rachenbereich, vergrößerte Mandeln, Übergewicht oder Alkoholkonsum vor dem Schlafengehen verursacht oder verschlimmert werden. Obwohl Schnarchen oft harmlos ist, kann es zu Schlafstörungen für den Betroffenen oder den Schlafpartner führen. In einigen Fällen kann es auch ein Symptom für obstruktive Schlafapnoe sein, eine ernste Erkrankung, bei der die Atemwege während des Schlafs blockiert werden.

Screening

Unter Screening versteht man die frühzeitige Erkennung oder Identifizierung von Krankheiten oder Gesundheitsrisiken bei Menschen, die unter Umständen noch keine Symptome zeigen. Ziel des Screenings ist es, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen, um rechtzeitig mit der Behandlung oder Intervention zu beginnen und damit das Risiko von Komplikationen zu reduzieren.

Sekundenschlaf

Sekundenschlaf bezeichnet das plötzliche und ungewollte Einschlafen für einige Sekunden. Die Betroffenen sind sich oft nicht bewusst, dass sie eingeschlafen sind. Sekundenschlaf tritt häufig bei Menschen auf, die unter starkem Schlafmangel leiden oder lange Zeit monotonen Tätigkeiten wie Autofahren nachgehen. Im Straßenverkehr kann dies zu schweren Unfällen führen. Sekundenschlaf kann eine direkte Folge übermäßiger Tagesschläfrigkeit sein, die mit der Schlafapnoe verbunden ist.

Tagesschläfrigkeit

Tagesschläfrigkeit oder Excessive Daytime Sleepiness (EDS) bezeichnet eine übermäßige Schläfrigkeit während des Tages, die über das normale Maß hinausgeht und das tägliche Funktionieren beeinträchtigen kann. Menschen mit Tagesschläfrigkeit neigen dazu, in alltäglichen Situationen wie beim Lesen oder Fernsehen einzuschlafen oder verspüren den Drang, ein Nickerchen zu machen. Sie fühlen sich trotz ausreichendem Schlafs oft müde, schlapp und haben Schwierigkeiten, konzentriert zu bleiben. Tagesschläfrigkeit kann verschiedene Ursachen haben, einschließlich Schlafstörungen wie Schlafapnoe, aber auch unzureichender Schlafhygiene, Depressionen oder anderen medizinischen Problemen.

Tonsillektomie (TE)

Die Tonsillektomie ist ein chirurgisches Verfahren zur Entfernung der Gaumenmandeln (Tonsillen). Dieser Eingriff wird oft durchgeführt, um wiederkehrende Mandelentzündungen zu behandeln, kann aber auch bei einer Schlafapnoe, die von vergrößerten Mandeln verursacht wird, erwogen werden.

Unterkieferprotrusionsschiene (UKPS)

Die Unterkieferprotrusionsschiene (UKPS) wird zur Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe und des Schnarchens verwendet. Die Unterkieferprotrusionsschiene wird nachts getragen und verlagert den Unterkiefer sanft nach vorne, um die Atemwege zu öffnen und den Luftstrom zu verbessern. Dies hilft, das Risiko von Atempausen und Schnarchen zu reduzieren, indem die Weichteile im Rachenbereich stabilisiert werden und ein Kollabieren der Atemwege verhindert wird. Die Unterkieferprotrusionsschiene wird individuell angepasst und ist eine wirksame alternative Behandlungsoption für Menschen mit Schlafapnoe, die mit einer CPAP-Therapie nicht zurechtkommen.

Uvulopalatopharyngoplastik (UPPP)

Die Uvulopalatopharyngoplastik (UPPP) ist ein chirurgisches Verfahren zur Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe. Bei diesem Eingriff werden Teile des weichen Gewebes im Rachenbereich (der hintere, weiche Teil des Gaumens und das Zäpfchen) gestrafft, um die Atemwege zu vergrößern und den Kollaps des Gewebes zu reduzieren. Eine UPPP wird häufig in Kombination mit einer Tonsillektomie (TE) durchgeführt.

Zentrale Schlafapnoe (CSA)

Die zentrale Schlafapnoe (Central Sleep Apnea, CSA) ist eine Schlafstörung, bei der während des Schlafs Atempausen auftreten, die nicht durch eine obstruktive Blockade der Atemwege verursacht werden, sondern durch ein Versagen des Atemantriebs im Gehirn. Bei einer zentralen Schlafapnoe sendet das Gehirn während des Schlafs keine oder unzureichende Signale an die Atemmuskulatur, was zu vorübergehenden Atempausen führt. Die zentrale Schlafapnoe kann verschiedene Ursachen haben, darunter Herzinsuffizienz, Schlaganfall oder andere neurologische Erkrankungen.

Zungenschrittmacher

Ein Zugenschrittmacher bzw. die Hypoglossusnerv-Stimulation (HNS) ist eine Behandlungsoption für obstruktive Schlafapnoe. Bei diesem Verfahren wird ein kleines Gerät unter die Haut implantiert, das elektrische Impulse an den Hypoglossusnerv sendet, welcher die Zungenmuskulatur kontrolliert. Durch diese Stimulation wird die Zungenmuskulatur während des Schlafs stabilisiert, wodurch das Zurückfallen der Zunge in den Rachenraum verhindert wird. Der Zungenschrittmacher kann selbst gesteuert werden, indem man das Gerät vor dem Schlafengehen einschaltet und nach dem Aufwachen wieder ausschaltet.

Zungensuspension

Die Zungensuspension ist ein chirurgisches Verfahren zur Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe, die dem Zurückfallen der Zunge im Schlaf entgegenwirkt. Bei diesem Eingriff wird die Zunge durch ein kleines Implantat stabilisiert, um sie während des Schlafs davon abzuhalten, in den Rachenraum zu fallen und die Atemwege zu blockieren. Für diese Methode gibt es derzeit allerdings noch nicht viele belastbare Studienergebnisse.
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